Die Lehrenden des Historischen Instituts der Universität Duisburg-Essen haben erstmals für das Wintersemester 2017/18 eine Ringvorlesung zum Thema „Interkulturelle Geschichte – Heterogenität – Inklusion“ organisiert. Unter anderem ist das eine Reaktion auf die Erfordernisse des veränderten Lehrerausbildungsgesetzes in Nordrein-Westfalen von 2016, in dem „die Befähigung zu einem professionellen Umgang mit Vielfalt insbesondere mit Blick auf ein inklusives Schulsystem sowie die Befähigung zur Kooperation untereinander, mit den Eltern, mit anderen Berufsgruppen und Einrichtungen [...]“ (LABG NRW § 2 (2)) ausdrücklich gefordert wird.

Diese Bestimmung hat dazu geführt, dass die Fächer in den Lehramtsstudiengängen Lehrveranstaltungen im Umfang von 5 Credit-Punkten auf das Thema „Inklusion“ ausrichten müssen. Diese Neuausrichtung sollte ausdrücklich nicht nur die pädagogische und fachdidaktische Seite der Lehramstausbildung umfassen, sondern auch die fachliche. Wir haben uns daher entschieden, die genannte Ringvorlesung anzubieten, die einen Schwerpunkt auf den Umgang mit Heterogenität und Vielfalt in den verschiedenen historischen Gesellschaften und auf den unterschiedlichen Forschungsfeldern legt. Das Ziel dabei ist, dem Thema eine historische Tiefendimension zu geben und es aus der wenig zielführenden und häufig emotional aufgeladenen Pro und Contra-Debatte der Gegenwart hinauszuführen. Wir haben dabei einen bewusst weiten Begriff von „Inklusion“ gewählt, der die Verengung der Debatte auf den Umgang mit „Behinderten“ vermeidet.

Gleichzeitig wird die Vorlesung als Teil des Einführungsmoduls des Zwei-Fach-Masterstudiengangs "Geschichtspraxis interkulturell" angeboten. Seit diesem Semester begrüßen wir auch Hörer aus dem Masterstudiengang „Kunstwissenschaft und Transkulturalität“ in der Vorlesung. Herzlich willkommen!

Einführende Literatur