Zwischen 1957 und 1966 wurden 32 afrikanische Staaten unabhängig. Das Seminar „African Modernism“ widmet sich der künstlerischen Produktion und den architektonischen Manifestationen dieser politisch und gesellschaftlich besonders spannungsreichen Zeit. Anhand ausgewählter Close Readings sollen Werke und Projekte zentraler Künstler:innen und Architekt:innen, die diese Phase des „Nation Buildings“ an unterschiedlichen Orten auf dem afrikanischen Kontinent vorgedacht, gestaltet und verhandelt haben, betrachtet und analysiert werden. 

Für diese Prozesse war die transnationale Mobilität von Akteur:innen und Ideen und der dadurch begründete transkulturelle Austausch wesentlich. So werden wir uns etwa mit afrikanischen Künstler:innen auseinandersetzen, die in den europäischen Metropolen wie London oder Paris studierten, aber auch mit den Aktivitäten europäischer Architekt:innen, die im Auftrag der damaligen europäischen Kolonialmächte in verschiedenen Ländern Afrikas groß angelegte Bauvorhaben planten und umsetzten.

Auf dieser Grundlage sollen im Seminar flankierend relevante theoretische Konzepte (zum Beispiel der Transkulturalität) kennengelernt bzw. vertieft werden.