Das Rheinland hat eine lange zurückreichende, preußische Geschichte. Sie ist aufgearbeitet. Allerdings gilt dies nicht für jedes Territorium, das im Laufe der Frühen Neuzeit existierte. Essen gliederte sich in die lutherische Stadt und in das Stift Essen. Das Kloster Werden – eine Abtei der Benediktiner – lag benachbart. Drei christliche Konfessionen (Katholiken, Lutheraner und Calvinisten) lebten mit Minderheiten (Juden oder Pietisten) zusammen.

Ziel der Veranstaltung ist, die evangelische Bildungslehre und die preußische Innenpolitik als zusammenhängenden Entwicklungsgang zu begreifen. Anhand ausgewählter Archivalien – zum Beispiel die Schriften von Johann Julius Hecker, die Briefe des Königs von Preußen und das Generallandschulreglement (1763) – werden die Bildungsreformen in Preußen wie auch in den westlichen Provinzen verdeutlicht. Anhänger wie Gegner werden gehört. Aufgrund dieser Dokumentation der Bildungstätigkeit (vor allem durch Pietisten) sollen Vergleiche zu anderen Städten in der Region angestrebt werden, unter anderem zur Stadt Wesel.

Wegen der anhaltenden Covid-19-Pandemie (Stand: 30.11.2021) könnte die Blockveranstaltung ggf. in Teilen digital erteilt werden. Ferner enthält sie asynchrone Elemente (Hausaufgaben/Präsentation).

Die Vermittlung von Methoden des/der Historikers/-in und archivischer Recherchekompetenz erfolgt – falls durchführbar – in Kooperation mit dem Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv (HdEG). Ein angedachter Besuch im LVR-Niederrheinmuseum Wesel (ehemals: Preußen-Museum NRW) soll den Studierenden die Eindrücke zur Geschichte der Preußen im Rheinland bzw. am Niederrhein ausstellungsdidaktisch vermitteln.


Für dieses Blockseminar können max. 30 Studierende zugelassen werden. Die Bereitschaft zur intensiven Auseinandersetzung mit Quellen ist Grundvoraussetzung für die Teilnahme.