Ein erwachsener Mensch in unserem Kulturkreis besitzt, Erhebungen zufolge, heutzutage ca. 10.000 Dinge. Ein Grund, unter vie- len, sich mit den Dingen, den Artefakten, zu beschäftigen.

Auch wenn wir selbstverständlich im Jetzt nur einen geringen Teil dieser Dinge nutzen, umgeben sie uns alle und unterliegen in ihrer Genese, Nutzung und zukünftigen Nutzung bestimmten Einflussfaktoren. Die Einflussfaktoren, auf die wir uns konzentrieren möchten, sind kulturelle und technologische Veränderung.

Wir beschäftigen uns einerseits mit den Ergebnissen von Entwurfs- und Gestaltungsprozessen, also mit dem was wir sehen, nutzen und im Wortsinn begreifen können. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns auch mit der Produktsemantik, einfach versucht auszu- drücken: wie sich Form in Sprache und Sprache in Form und Form in Aktion ausdrückt und ausbildet. Andererseits interessiert uns die Vorgeschichte der Artefakte – welche technologischen und formalen Entwicklungsstufen wurden durchlaufen? Beispielsweise wog 1983 das erste kommerzielle Mobiltelefon 900g und hatte eine maximale Gesprächsdauer von 1h. Zwischen dem Stand von damals und heute liegt eine Vielzahl an Versionen und Modellen, welche sich i. d. R. marginal von den jeweiligen Vorgängern un- terschieden und nur als Ausnahme erheblich. Welche Einflussgrößen haben bei diesen Weiterentwicklungen eingewirkt? Inwieweit hat sich dadurch auch unser Verhalten als Nutzer verändert? Diese Veränderungen sind schleichend und uns selten bewusst – ge- nau diese Veränderung möchten wir versuchen offen zu legen und nachvollziehbar zu machen. Und das vor dem Hintergrund der aktuellen Trends und Tendenzen: Nachhaltigkeit, Vernetzung und das Verschwinden der Dinge.

Im Rahmen des Seminars besuchen wir gemeinsam die Ausstellung „Produkte für Generationen – 90 Jahre Philips-Design“ im Red Dot Design Museum in Essen. Der Eintritt hierfür beträgt 4.- € und wird von den Seminarteilnehmenden selbst getragen.

Lernziele:

Studierende lernen ihre künstliche Umwelt bewusster zu betrachten und wahrzunehmen. Sie sind in der Lage, Grundstrukturen der Produktsemantik und deren Theorie zu verstehen und ihre Rechercheergebnisse strukturiert in Wort und Bild zielgruppengerecht zu vermitteln. Zudem lernen sie Methoden kennen, Produkte zu untersuchen, zu beurteilen und sie können kulturelle und technologi- sche Veränderungen in einen Sinnzusammenhang bringen.

Nachweis

Aktive Teilnahme, Mission Statement, Zwischenpräsentation und Essay zu einem selbstgewählten Artefakt. (3 Cr.) Alle E3-Studierenden erhalten eine Benotung, die nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung ggf. in die Endnote eingeht. Die Note setzt sich wie folgt zusammen: Mission Statement 30%, Zwischenpräsentation 30%, Essay 40%

Termine

Vorbesprechung: Di, 03.05.2016, 14:15-15:45 Uhr, T03 R04 C07 Block (WE): Sa, 14.05., So, 22.05./19. + 26.06.2016, 10:15-17:00 Uhr, S05 T02 B02 Exkursion: So, 22.05.2016 Red Dot Design Museum Essen (Anwesenheitspflicht)