Ist die Kunst es wert, das eigene Leben zu opfern? Um diese und ähnliche Fragen kreist Émile Zolas Roman L'Œuvre (1885/86), der das Porträt des jungen Avantgarde-Malers Claude im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts zeichnet. Zola (1840-1902) selbst war seit seiner Jugend mit Paul Cézanne befreundet und porträtiert in diesem Roman nicht nur einen Künstler und die Pariser Bohème des frühen Impressionismus, sondern auch die Freundschaft zwischen Claude und dem Literaten Sandoz, der ihm in Freud und Leid zur Seite steht. Der Text ist Teil des Romanzyklus der Rougon-Macquart (1871-93), der Zolas naturalistische Theorie literarisch umsetzt und seinen Ruhm als Schriftsteller begründet. Um den kunsthistorischen Kontext besser nachvollziehen zu können, werden wir in einer Seminarsitzung Mitte Januar eine französischsprachige Führung durch das Museum Folkwang erleben, die uns die Hintergründe der bildenden Kunst im Paris des späten 19. Jahrhunderts näherbringen wird.

Ziel des Proseminars ist die Vertiefung sowohl literarhistorischer als auch methodologischer Grundkenntnisse der französischen Literaturwissenschaft. Darüber hinaus wird ein besonderes Augenmerk auf die kulturwissenschaftliche Perspektive gelegt, und die Studierenden werden an das Arbeiten mit ausgewählten theoretischen Ansätzen herangeführt.

Bitte erwerben und lesen Sie vor Vorlesungsbeginn den folgenden Text in der genannten Ausgabe:

Zola, Émile: L'Œuvre. [1885/86] Paris: Gallimard, 2020 (ISBN: 978-2072895449)

Voraussetzung für das Erbringen der Prüfungsleistung (Hausarbeit) ist die aktive Teilnahme (Arbeitsaufträge/Referat/Exposé/Exkursion).