In den vergangenen Monaten ließ sich in Ungarn, aber vor allem in Polen beobachten, wie eine demokratisch legitimierte Regierung stetig an der Umgestaltung der politischen und rechtlichen Institutionen zur Gewaltenteilung arbeitet, um ihren eigenen Einfluss zu steigern. Die Frage ist, warum agieren die politischen Akteure so, oder anders, welches Demokratieverständnis liegt diesen Handlungen zugrunde. Mit ihren politischen Vorhaben fügen sie den der liberalen Demokratie bzw. ihren Grundpfeilern der Freiheit, Gleichheit sowie der rechtlichen und politischen Kontrolle großen Schaden zu.
Ziel des zu entwickelnden Planspiels ist es, durch die Simulation ausgewählter politischer Prozesse (z.B. Wahlkampf, Koalitionsverhandlungen, Gesetzgebungsprozess, Politische Beteiligung) ein grundlegendes Verständnis für die Funktionsweise der Demokratie zu erhalten. Am Beispiel der BRD wird zudem genauer auf die Gewaltenteilung bzw. Gewaltenverschränkung in einem föderalen, parlamentarischen Regierungssystem eingegangen. Durch die Entwicklung verschiedener Rollen werden überdies unterschiedlichen politische Einstellungsmuster in das Planspiel eingeführt. Im Ergebnis kann so, dass Zusammenspiel zwischen der politischen Kultur der Bürger, der politischen Eliten sowie der institutionellen Ausgestaltung einer Demokratie vermittelt werden.
- Lehrende(r): Toralf Stark