Strukturen und Theorien der internationalen Beziehungen werden zunehmend durch die ‚Globalisierung der Weltpolitik’ (Baylis et al. 2017) geprägt. Sowohl aus politischer wie auch aus wissenschaftlicher Perspektive verschiebt sich damit die Aufmerksamkeit auf transnationale und ‚globale’ bzw. ‚glokale‘ statt nationale und internationale Regulierungsbemühungen. Der erste Teil des Seminars beschäftigt sich zunächst mit den konzeptionellen und theoretischen Grundlagen von Global Governance, wobei sowohl Chancen als auch Grenzen und Blindstellen des Konzepts exemplarisch beleuchtet werden. Der zweite Teil widmet sich den unterschiedlichen Formen, Instrumenten und Akteuren internationalen Regierens, wobei ein besonderer Akzent auf die Frage gesetzt wird, ob nicht-westliche Ordnungsvorstellungen aufgenommen werden können.  An einigen für die Nord-Süd-Beziehungen relevanten Politikfeldern soll schließlich in einem dritten Teil verdeutlicht werden, über welche Praktiken das Regieren mit dem Staat und jenseits des Staates funktioniert bzw. funktionieren kann. Eine besondere Rolle spielt dabei die Frage, inwiefern in der derzeitigen weltpolitischen Konstellation und insbesondere in Krisenregionen die Voraussetzungen für die Umsetzung komplexer Steuerungsansätze gegeben sind.