Das Seminar behandelt den Zusammenhang von Demokratie, Krieg/Konflikt
und Frieden. Dieser Zusammenhang ist ambivalent: Stabile Demokratien
sind sowohl nach innen als auch nach außen (meist) friedfertiger als
andere Regierungssysteme, und die These, dass Demokratien keine Kriege
gegeneinander führen, gilt als gesicherter Befund in Theorie und Praxis
(‚Demokratischer Frieden‘). Die Errichtung von Demokratien ist daher aus
friedenspolitischer Perspektive langfristig gewünscht. Die Umsetzung ist
allerdings risikobehaftet: Demokratie basiert auf dem offenen
Wettbewerb politischer Ideen und Mehrheiten und ist somit in sich
konfliktträchtig. Dementsprechend kann sich z.B. eine Demokratisierung
negativ auf den Ausbruch von Gewaltkonflikten und die Stabilisierung von
Nachkriegsgesellschaften auswirken. Zugleich wird auch die Beteiligung
von etablierten Demokratien an Angriffskriegen zunehmend kritisch
hinterfragt.
- Lehrende(r): Schrader-Rashidkhan Nora