Bis heute trifft man hierzulande auf das Vorurteil, Action-Filme seien generell reißerisch und gewaltverherrlichend sowie von „niederer Qualität“ und können daher weder Werke der „Hochkultur“ noch „Filmkunst“ sein – ergo auch kein Gegenstand von Filmbildung. Bei einem genaueren Blick in die Filmgeschichte muss man allerdings feststellen, dass spannungsgeladene Bewegungserzählungen zum Grundrepertoire der filmischen Narration gehören und sich schnell aus der basalen Bewegungsrepräsentation des Kinos entwickelt haben. Folgt man diesem Gedanken des spezifischen kinematographischen Gehalts von Bewegungserzählungen, wird man feststellen, dass das Genre, welches man allgemein „Action-Kino“ nennt, in hohem Maße Relevanz sowohl für kinokulturelle Untersuchungen als auch für die Filmvermittlung haben kann. Deshalb sollen in diesem Seminar Action-Filme aus verschiedenen Epochen der Filmgeschichte detailliert filmanalytisch untersucht werden, um deren filmhistoriographische Stellung genauer zu bestimmen – und auch um Konzepte zu skizzieren, wie Werke dieses Genres in Film- und Medienbildung eingebunden werden können.