Bis heute trifft man hierzulande auf das Vorurteil, Action-Filme seien
generell reißerisch und gewaltverherrlichend sowie von „niederer
Qualität“ und können daher weder Werke der „Hochkultur“ noch „Filmkunst“
sein – ergo auch kein Gegenstand von Filmbildung. Bei einem genaueren
Blick in die Filmgeschichte muss man allerdings feststellen, dass
spannungsgeladene Bewegungserzählungen zum Grundrepertoire der
filmischen Narration gehören und sich schnell aus der basalen
Bewegungsrepräsentation des Kinos entwickelt haben. Folgt man diesem
Gedanken des spezifischen kinematographischen Gehalts von
Bewegungserzählungen, wird man feststellen, dass das Genre, welches man
allgemein „Action-Kino“ nennt, in hohem Maße Relevanz sowohl für
kinokulturelle Untersuchungen als auch für die Filmvermittlung haben
kann. Deshalb sollen in diesem Seminar Action-Filme aus verschiedenen
Epochen der Filmgeschichte detailliert filmanalytisch untersucht werden,
um deren filmhistoriographische Stellung genauer zu bestimmen – und
auch um Konzepte zu skizzieren, wie Werke dieses Genres in Film- und
Medienbildung eingebunden werden können.
- Lehrende(r): Peter Ellenbruch