In der Bundesrepublik Deutschland waren es gerade die Kindertagesstätten, die bereits in den 1970er Jahren ein Einfallstor für inklusive pädagogische Konzepte und Praxen darstellten und aktuell besuchen bereits etwa 60 Prozent der Kinder mit Anspruch auf Eingliederungshilfe – allerdings variierend nach Region und Bundesland –  allgemeine Kindertagesstätten. Diese haben sich schon seit einer langen Zeit, noch einmal verstärkt durch die UN-Behindertenrechtskonvention und die Kinderrechtskonvention in inklusive Institutionen umgewandelt oder sind im Begriff sind, dies zu tun. Gleichzeitig findet ein beispielloser Ausbau der Kindertagesbetreuung statt, in dem eine Verschiebung des Verhältnisses von Staat und Eltern, eine Entdeckung des Kindes als gesellschaftliche Ressource und eine Normalisierung von Diagnostik in der frühen Kindheit durchgesetzt wurde.

In dem Seminar wird die Geschichte der Inklusion in der Kindertagesstätte in der Bundesrepublik Deutschland und die aktuelle Situation des Umbaus von Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfahlen erarbeitet. Dabei wird gefragt, wie die pädagogische Arbeit in einer inklusiven Kita aussehen könnte und welche Herausforderungen damit verbunden sind. Konkret werden Projekte und Angebote vorgestellt, die für die Arbeit in der inklusiven Kita erarbeitet wurden, und die Studierenden entwerfen auf dieser Grundlage auch eigene Projekte.