Die gegenwärtige Pandemie wird häufig als „Krise“ beschrieben – auf zahlreichen Ebenen werden Handlungsroutinen herausgefordert und mehr oder minder erfolgreich neue Lösungen etabliert. Diese Krisendeutung wird auch auf die interpersonale Kommunikation bezogen. Maskentragen, Abstandhalten, neue Routinen des Begrüßens und Verabschiedens werden in diesem Zusammenhang oft angeführt. Das Seminar greift diese Beobachtungen auf, zielt aber weniger auf die Bestätigung ebendieser, sondern spürt diesen Veränderungen empirisch und kritisch nach. Auf einer deskriptiven Ebene sollen im Seminar daher „neue“ Kommunikationsroutinen erst einmal beschrieben werden. Dazu dienen sowohl Sekundäranalysen als auch eigene, von den Studierenden durchgeführte empirische Ministudien. Das Ziel dieser Beschäftigung liegt in einer detaillierten und kritisch reflektierten Beschreibung gegenwärtiger Kommunikationswirklichkeiten.

Das Seminar wird maßgeblich von der Mitarbeit der Studierenden getragen, welche lernen, kommunikationstheoretische Grundbegriffe auf aktuelle empirische Problemlagen zu beziehen. Ein besonderes Engagement im Seminar sowie eine Offenheit für die Dynamik sozialer Realitäten und die Fluidität von Diskursen ist daher unerlässlich.