Wissenschaftliche Kommunikation ist in den letzten Jahren erneut zum Gegenstand öffentlicher Debatten geworden: Sei es in der Diskussion um die Post-Faktizität von Erkenntnissen oder tagesaktuell im Kontext von Corona, immer wieder wird die wissenschaftliche Kommunikation thematisiert. Es wird so einmal mehr deutlich, dass die Kommunikation wissenschaftlichen Wissens eine spezifische institutionelle Form aufweist, die sie von anderen Kommunikationsformaten unterscheidet. Das gilt aber nicht nur für die Verbreitung wissenschaftlichen Wissens in andere soziale Felder, sondern auch die „wissenschaftsinterne“ Kommunikation zeichnet sich durch eine besondere Art des Schreibens und Sprechens aus.

Im Seminar besprechen wir zunächst soziologische und historiographische Texte, welche die Ausbildung wissenschaftlicher Kommunikation als ein modernes Phänomen nachzeichnen. Im Anschluss wird mithilfe linguistischer und sprachsoziologischer Studien die genuinen Merkmale wissenschaftlichen Kommunizierens herausgearbeitet, welche, schließlich, auf aktuelle Phänomene angewandt werden. Die Studierenden werden so in die Lage versetzt, den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Handlungsfeldern, ihrer kommunikativen Spezifik sowie den institutionellen Formvorlagen für Kommunikation und Handlung zu reflektieren.