Zu den großen politischen Problemen der Vormoderne gehörte es,
dass zahlreiche Menschen, die sich für Regierungsämter nicht eigneten,
per Geburtsrecht dazu bestimmt waren. Besondere Schwierigkeiten ergaben
sich daraus, dass auch Menschen mit psychischen und mentalen Krankheiten
Fürstenthrone erstiegen. Zu ihnen gehörte Herzog Johann Wilhelm von
Jülich-Kleve-Berg, der 1592 eine beträchtliche Ländermasse am
Niederrhein und in Westfalen erbte. Bereits kurz nach seinem
Herrschaftsantritt verhinderten Krankheitsschübe, dass der Fürst seinen
Verpflichtungen nachgehen konnte. Im Seminar soll diese Herrschaftszeit,
geprägt von Versuchen, über Exorzismen und medizinische Behandlung
einen Ausweg zu finden, genauer in den Blick genommen werden.
- Lehrende(r): Ralf-Peter Fuchs