Der Römerbrief zählt zu den wichtigsten Referenztexten der Wittenberger und Genfer Reformation. Martin Luther begann von ihm aus seinen Kampf gegen die scholastische Theologie. Philipp Melanchthon, der den Brief mehrfach in Vorlesungen auslegte, verstand ihn als ein kunstvoll konzipiertes „Kompendium der christlichen Lehre“ (CR 21,85). Johannes Calvin sah dem verständigen Römerbriefleser die Türen „zu allen erreichbar tiefsten Schätzen der Schrift“ (CStA 5.1, 26,11f.) offenstehen. Wie haben die Reformatoren den Römerbrief gelesen? Im Seminar wird die Lektüre rekonstruiert und die Rolle des Textes im Ausformungsprozess reformatorischer Theologie erkundet.
- Lehrende(r): Marcel Nieden