Wir leben in einer von (Post-)Migration geprägten Gesellschaft, die viele Chancen eröffnet, aber auch die Gefahr gesellschaftlicher Spannung birgt. In den vergangenen 50 bis 60 Jahren deutsche Migrationsgeschichte wurde daher eine Vielzahl an pädagogischen Bemühungen unternommen, um den gesellschaftlichen Herausforderungen ihrer je eigenen Zeit gerecht zu werden. So richtet sich der Fokus im Kerncurriculum für die Ausbildung im Vorbereitungsdienst seit spätestens 2016 auf die in den Lerner*innengruppen gegebene Vielfalt auch in ihren interkulturellen, genderbezogenen, begabungsdifferenzierten, sozialen und behinderungsspezifischen Ausprägungen. Der Bildungs- und Erziehungsauftrag von Lehrer*innen erschließt sich unter steter Ausrichtung an dem als Leitlinie fungierenden Handlungsfeld „Vielfalt als Herausforderung annehmen und als Chance nutzen“.

Dieses Seminar möchte die (migrationsbedingt) mehrsprachige Gesellschaft zum Inhalt machen und Lehramtsstudierenden einen didaktisch-methodischen Ansatz an die Hand geben (Scaffolding), der dazu dienen kann, Unterricht in sprachlich-kulturell diversen Settings zu planen. Ziel ist es, angehende Lehrer*innen für das Unterrichten einer mehrsprachigen Schülerschaft zu qualifizieren, um Schüler*innen durch das Medium Sprache bildungssprachliche und soziale Teilhabe für mehr Chancengleichheit in Schule und Bildung zu ermöglichen.