Die Corona-Pandemie hat jedes Unternehmen auf dieser Welt einer alle Vorstellungen sprengenden Krisensituation ausgesetzt. Kurzarbeit, Entlassungen (oder deren Ankündigung), Re­strukturierungen, Kollaps von Lieferketten und Abnehmermärkten, Auflösung von noch vor kurzem selbstverständlichen Geschäftsmodellen sind nur einige Merkmale, denen sich die Unternehmen ausgesetzt sehen. Gegenüber den fundamentalen Herausforderungen dieser Situation verblassen alle Change- oder Transformationsvorhaben bisheriger Zeiten. Zusätzlich muss in sehr vielen Organisationen die interne Kommunikation komplett neu aufgesetzt werden. Bislang konnten gerade in Krisenzeiten die unmittelbar wie auch mittelbar Betroffenen im persönlichen Gespräch Deutungen und Bewältigungsstrategien zum Umgang mit jenen Krisen entwickeln und kollektivieren. Dies ist seit dem Lockdown im Wesentlichen auf online basierte Kommunikation beschränkt, für die es überhaupt erst die infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen galt. Aber auch bislang gepflegte, die Gleichzeitigkeit von Ort und Zeit der Kommunizierenden voraussetzende Kommunikationsroutinen sind nicht ohne Weiteres unter online Bedingungen verwendbar. Die Veranstaltung befasst sich mit den Folgen der Pandemie für die unternehmensinterne Kom­munikation seit dem Frühjahr 2020. Was wurde veranlasst, welche Kommunikationsmaßnahmen wurden ergriffen und welche Wirkungen wurden erzielt? Welche Annahmen über Erfolgsbedingungen von Kommunikation wurden als gültig vorausgesetzt und welche Rolle spielen kommunikationstheoretische Paradigmen? Hierzu werden aktuelle Kurzstudien herangezogen, die der Veranstalter selbst initiiert hat. Vorgesehen ist außerdem die Einbindung eines größeren Unternehmens, in dem Corona-bedingt Kommunikationsprozesse, -medien und -strukturen neu definiert werden mussten.

Weitere Informationen zur Veranstaltung: Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Es wird eine vollständige und pünktliche Teilnahme an allen Veranstaltungen erwartet, online wie auch Präsenz. Die zu erbringenden Studienleistungen bestehen aus einem abschließenden Gruppenreferat, einem Kurzvortrag sowie durchgängig aktiver Mitarbeit über die gesamte Veranstaltung. Die Benotung setzt fachliche wie auch sprachliche Qualitätsstandards an. Aufgrund des explorativen Charakters der Veranstaltung kann die Studienleistung ausschließlich bei vollständiger und pünktlicher Teilnahme anerkannt werden. Ersatzleistungen sind nicht möglich.

Lernziele: Die Studierenden sind in der Lage, Strategien und Referenzsysteme kommunikativ wirksamer Akteure adäquat zu beschreiben und vor dem Hintergrund ihres im Studium erworbenen Wissens über Funktionsprinzipien von Kommunikation plausibel einzuschätzen.