Durch Corona noch verstärkt, ist die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit in Deutschland zwischen den Geschlechtern seit langem von großer Ungleichheit gekennzeichnet. So verwenden Frauen in der Altersgruppe der 18 bis 64-Jährigen 2,4-mal so viel Zeit für unbezahlte Fürsorgearbeit und das 1,6-fache für Hausarbeit wie Männer. Gleichzeitig sind aber soziale Sicherungsleistungen in Deutschland vorrangig an Erwerbsarbeit geknüpft, während jedoch nur fast jede zweite Frau in Deutschland Vollzeit erwerbstätig ist. Hieraus resultiert ein erhöhtes Risiko für Frauen im Alter von Armut betroffen zu sein.

In diesem Seminar soll der Zusammenhang zwischen sozialpolitischen Instrumenten, Anreizen und Maßnahmen und den Geschlechterverhältnissen aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive beleuchtet werden. Wir thematisieren und diskutieren auf Grundlage von gerechtigkeitstheoretischen Überlegungen wie sozialpolitische Lösungen aussehen könnten, um Arbeit zwischen den Geschlechtern gerechter zu verteilen.