Ausgehend von einer sozialkonstruktivistischen Perspektive, die pädagogisches Handeln und Sozialisationsprozesse als interaktiv und ko-konstruktiv hervorgebracht versteht, widmen wir uns dem Thema "Heterogenität in pädagogischen Handlungsfeldern". Exemplarisch betrachten wir dazu das Phänomen des s.g. schulischen Seiteneinstieges, fokussieren die damit einhergehende kulturelle Heterogenität und leisten fortlaufend einen Transfer zu weiteren, Ihren pädagogischen Handlungsfeldern.

Über einen schulhistorischen Einstieg zum Umgang mit Kindern nicht-deutscher Herkunftssprache im deutschen Bildungssystem erkunden wir gemeinsam vergangene Sozialisationsverständnisse, institutionelle Deutungsmuster sowie Differenz- und Heterogenitätskonstruktionen. Inwiefern ist davon eigentlich noch die gegenwärtige pädagogische Handlungspraxis bestimmt und was bedeutet das für andere pädagogische Handlungsfelder? 

Anschließend blicken wir auf der Basis ethnographischer Beobachtungsprotokolle in den Alltag einer s.g. Intensivklasse Deutsch. Wie lassen sich das pädagogische Handeln der Lehrkraft sowie die sozialisatorischen Dynamiken unter den Kindern in dieser äußerst heterogenen Klassengemeinschaft beschreiben und verstehen? Was können wir davon für andere pädagogische Handlungsfelder sowie unsere professionelle Selbstverortung ableiten?

Über einen forschenden und rekonstruktiven Zugang ist es möglich, so die Annahme, den Antinomien pädagogischen Handelns multiperspektivisch, differenzsensibel und kognitiv-empathisch - sprich professionell - zu begegnen. Ziel des Seminars ist eine kritische, empirisch und theoretisch fundierte Reflexion Ihres professionellen Selbstverständnisses

 

Hinweis: Aufgrund der Umstellung auf „digitale Lehre“ findet das Seminar (inklusive vorbereitender Lektüre und Arbeitsaufträge) in virtueller Form wöchentlich statt.