In den 2000er Jahren hat “das Internet” politische Teilhabe, politische Opposition, politische Organisationen und politische Institutionen verändert. Digitale Interaktionen verändern soziale Beziehungen und damit auch Form und Funktionen von sozialen Bewegungen und Protesten. Unter bestimmten Bedingungen führte dies zu Neugründungen politischer Parteien, wie beispielsweise der "Piraten"-Parteien, die ihre Wurzeln in bestehenden online communities haben. In den letzten zehn Jahren beobachten wir zudem eine Welle neuer (digitaler) Parteien in den EU Mitgliedstaaten, die auf internet-basierte Technologien und das Verständnis netzwerkartiger Aushandlungsprozesse setzen – und damit Druck auf etablierte Parteien ausüben.
Die Lehrveranstaltung systematisiert das Wissen zu digitalem Aktivismus, digitalen Bewegungen und digitalen Parteien. Am Beispiel unterschiedlicher Typen und konkreter Fälle von Online Aktivismus, digitalen Bewegungen und digitalen Parteien aus den EU-Mitgliedstaaten und der USA erarbeiten wir gemeinsam mit Aktivist:innen und politischen Akteur:innen Interaktionsmuster zwischen den Institutionen. Die Teilnehmer:innen des Seminars erlernen welche Faktoren dazu beitragen, dass sich aus digitalen Bewegungen oder online communities neue Parteien formieren. Sie entwickeln ein Verständnis für die Implikationen der digitalen Transformation für Zusammenspiel, Entstehungs- und Institutionalisierungsprozesse von Parteien und Bewegungen im internationalen Vergleich.
Pandemie-bedingt findet die Veranstaltung digital synchron mit Präsenzterminen statt - Anzahl und Datum der Präsenztermine werden zu Beginn der Vorlesungszeit festgelegt und kommuniziert.
- Lehrende(r): Kristina Weissenbach