Das Forschungskolloquium richtet sich an fortgeschrittene Studierende im Masterstudium, die in diesem Rahmen ihre Arbeiten vorstellen und diskutieren möchten. Neben dem Austausch über die Arbeit am eigenen Text widmet sich das Kolloquium der neueren Forschung zum Verhältnis von Literatur und Ökonomie. Seit dem sog. New Economic Criticism (Woodmansee/Osteen, 1999) beschäftigt sich die Literaturwissenschaft verstärkt aus kultur- und medienwissenschaftlicher Perspektive mit dem Verhältnis von Geld und Schrift, der Bedeutung von Gabe, Tausch und Schulden für die Semantik literarischer Texte (u.a. in Rückgriff auf die Arbeiten von Jacques Derrida und Marcel Hénaff) sowie mit dem Spannungsfeld zwischen symbolischem und ökonomischem Kapital innerhalb des literarischen Feldes (Pierre Bourdieu). Das Forschungskolloquium richtet den Blick über die einschlägigen Theorien hinaus explizit auf die hispanistische Forschung und Literatur. Je nach Forschungsinteresse der Studierenden untersuchen wir die Bedeutung der Debatten um Wucher, den gerechten Preis und Moral und Ökonomie im Kontext der Escuela de Salamanca (Frühe Neuzeit), Fragen nach der felicidad pública in der Literatur der Aufklärung und/oder literarische Darstellungen neuer Prekarität im Kontext der Wirtschaftskrisen des 21. Jahrhunderts. Die Lektüre wird den Studierenden in Moodle zur Verfügung gestellt.
Die in dem Forschungskolloquium vorgestellten Master-Arbeiten müssen nicht im Kontext von Literatur und Ökonomie stehen, sondern es sind alle Themen herzlich willkommen.
- Lehrende(r): Agnieszka Komorowska