Am Ursprung literarischer Werke stand während der längsten Zeit das handschriftliche Notat. Die Veränderungen der Schrift sind dabei übersichtlich, aber doch so ungewöhnlich, dass bereits das Lesen älterer Schriften eine besondere, in der Editorik sowie in Archiven und Forschungsbibliotheken nachgefragte Fertigkeit darstellt. Anhand eines Durchgangs durch die Schriftgeschichte sollen diese Veränderungen studiert und der Umgang mit alten Schriftzeugnissen geübt werden. Der Umfang reicht dabei von mittelalterlicher Textualis bis zur altdeutschen Schreibschrift („Sütterlin“). Beispieltexte sind unter anderem Hartmanns von Aue ‚Armer Heinrich‘, Wittenwilers ‚Ring‘ und Franz Kafkas ‚Prozess‘. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Arbeitsstelle Edition und Editionstechnik (www.uni-due.de/germanistik/aeet) angeboten, wodurch viele Möglichkeiten zur weiterführenden Anwendung und für Abschlussarbeiten geöffnet sind.

 

Literatur: Harald Haarmann: Geschichte der Schrift. 4. durchges. Auflage. München 2011.

Karin Schneider: Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung. 3. Auflage. Berlin, Boston 2014.

Kurt Dülfer, Hans-Enno Korn: Schrifttafeln zur deutschen Paläographie des 16.–20. Jahrhunderts. 12. Auflage. Marburg 2007.