Das Seminar befasst sich mit der Entwicklung der Briefliteratur in den europäischen Epochen des Humanismus, des Barock sowie der Aufklärung. Ausgehend von einer umfassenden Gattungsbestimmung, wie sie die antike, christliche und mittelalterliche Literatur immer wieder - auch implizit - hervorgebracht hat, wird der Fokus auf diachrone Analysen im Spannungsfeld von Konzepten gelehrter humanitas und einer (bis in die Aufklärungszeit hineinreichenden) res publica lit[t]eraria liegen. Das häufig praktizierte Wechselspiel zwischen literarischen und philosophischen Diktionen soll dabei anhand von so unterschiedlichen Autoren wie Erasmus von Rotterdam, Baruch de Spinoza, Thomas Hobbes, Gottfried Wilhelm Leibniz, Johann Christoph Gottsched, Christoph Martin Wieland, Gotthold Ephraim Lessing und Johann Gottfried Herder nachvollzogen werden.