Kann man mit Dingen eine Geschichte erzählen? Was sagen sie uns über die Menschen, denen sie gehör(t)en? Und wie würde ein solches Erzählen aussehen?

Ein zentraler Ort, an dem die Dinge etwas aussagen sollen, ist das Museum. In diesem Seminar sollen anhand von intermedialen Formen Verbindungen von Literatur und Museum betrachtet werden. Dabei geht es nicht um Literatur über Museen bzw. nicht um das Museum in der Literatur und auch nicht um Museen, die Literatur ausstellen, sondern um Verschränkungen dieser beiden künstlerischen Formen. 

So hat z.B. Orhan Pamuk zu seinem Roman „Das Museum der Unschuld“ ein gleichnamiges Museum in Istanbul eröffnet, das die Sammlung des Protagonisten Kemal Basmaci ausstellt und somit aus der fiktionalen Welt des Romans in die materielle Welt des Museums überführt. Ausgehend von Orhan Pamuks Projekt, das genauer erarbeitet wird, sollen auch weitere Verschränkungen von Literatur und Museum bzw. Objekt-Geschichten in den Blick genommen werden. Dabei stellen wir uns Fragen nach Fiktionalisierungsprozessen im Museum, zum Verhältnis von Ausstellen und Erzählen (z.B. dem Erzählen in Katalogform), und zum ‚Lesen‘ von Dingen und Exponaten.

 

Da ich mich derzeit noch in Elternzeit befinde, beginnt das Seminar erst am 8.11. Die fehlende Seminarzeit wird durch einen etwas höheren Eigenarbeitsanteil ausgeglichen.