Die Analyse von Vermögensungleichheiten stellt ein zentrales Themenfeld (sozial)geschichtlicher Forschung dar, das angesichts zunehmender Vermögensungleichheiten eine hohe gesellschaftliche Relevanz besitzt. Die Reichen werden immer reicher – so ein gegenwärtig häufig wiederholter Befund. Davon ausgehend ist es das Ziel der Übung, Studierende zu befähigen, Reichtum und Vermögenshandeln zu analysieren. Unter anderem werden wir den Fragen nachgehen: Wie und in welchen Quellen manifestierte sich Reichtum? In welche sozialen und rechtlichen Bezüge ist Reichtum eingebunden? Welche Quellen dokumentieren und legitimieren Eigentum? Welche Quellen machen Reichtum (un-)sichtbar? Wie wird Reichtum übertragen und in welchen Quellen findet sich Wissen über Reichtum? Wer produzierte diese Quellen und mit welchem Interesse? Studierende sind herzlich eingeladen, ihre eigenen Fragen an das Thema in die Übung einzubringen. Das Spektrum der Quellen, die wir näher untersuchen wollen, ist breit. Es reicht von Katastern, Villen und Schmuck, über Unternehmen und Aktien bis hin zu Kryptowährungen; von nichtöffentlichen Testamenten, Verträgen und Notariatsurkunden bis hin zu öffentlichen staatlichen und nicht-staatlichen Statistiken und Medienberichten.