Propaganda ist eines der zentralen Instrumente politischen Handelns in der Moderne, da sich seit der Aufklärung Regierungen um eine öffentlichkeitswirksame Legitimation ihrer Herrschaft bemühen müssen – unabhängig davon, ob es sich um Demokratien oder Diktaturen handelt. Im Zuge des Seminars soll der Begriff „Propaganda“ mit seinen wechselnden Semantiken sowie die verschiedenen Formen, die Umsetzung und Wirkung von Propaganda beleuchtet werden, um Einsichten in historische Mentalitäten sowie zeitgenössische Auffassungen über Öffentlichkeit und Gesellschaft zu gewinnen. Hierbei steht insbesondere die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts im Fokus, die durch das Aufkommen neuer Medien, moderner Massendemokratien und totalitärer Diktaturen sowie von zwei Weltkriegen geprägt war. Die Bereitschaft zur intensiven Auseinandersetzung mit einschlägiger wissenschaftlicher Literatur und zeitgenössischen Quellen ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an dem Seminar.