Nicht erst während der Cornonakrise wurde YouTube zu einem immer wichtigen Ort der laienzentrierten Wissenschaftskommunikation. Hier lässt sich alles finden, von Videos, die Unterrichtsstoff aufbereiten, über aufgezeichnete Universitätsvorlesungen bis Video-Content aus dem TV. Hinzu kommt aber vor allem, speziell für YouTube aufbereiteter wissenschaftlicher Content von höchster Qualität. In Deutschland erfreuen sich maiLab und MrWissen2go einer großen Beliebtheit, die sich in Millionen Abonnent:innen und noch größeren Klickzahlen niederschlägt.
Doch wie funktioniert diese Form der Wissenschaftskommunikation? Dieser Frage möchten wir uns in diesem Praxisprojekt widmen. Unterschiedliche Schwerpunkte der Analyse sind hier möglich, z.B. nutzergenerierte Kommentare: Gehen Zuschauer:innen dabei auf den Inhalt des Videos oder auf Charakteristika der Person ein? Wie zivil oder inzivil findet die Diskussion statt?
Wie in vielen anderen Bereichen, zeigt sich auch in der Wissenschaft eine Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern. Lässt sich diese auch bei der Bewertung von (Wissenschafts-)Journalist:innen auf YouTube beobachten und wie bildet sich diese aus?
Neben den Kommentaren ist es auch interessant, sich mit den Abonent:innen und Zuschauer:innen der verschiedenen Kanäle auseinander zu setzen. Unterscheiden sie sich soziodemografisch und in Ihrer Motivation, die Kanäle zu verfolgen? So ist es beispielweise denkbar, dass die Kanäle eher intrinsisch motiviert oder event-bezogen rezipiert werden.
Eine weitere interessante Frage ist der subjektive Lernerfolg durch YouTube. Lernen Zuschauer:innen durch die Rezeption des Videos oder weil es eine weitergehende Auseinandersetzung mit dem Thema anstößt? Welche Rolle spielen Faktoren wie Humor, Authentizität, Seriosität und Expertise?
All diese sind Fragen, die Sie in diesem Praxisprojekt beantworten könnten. Denkbar sind z.B. Inhaltsanalysen, Laborstudien oder Befragungsstudien.
- Lehrende(r): German Neubaum