“[A]n affective pedagogy [is a] pedagogy of possibilities. [] It is a pedagogy that aims not to predefine its outcome. [] It [works] with the formations of the popular, the cartographies of taste, stability, and mobility, within which students are located.” (L. Grossberg)

 

In den Kulturwissenschaften wird seit den 90er Jahren für eine affektive Pädagogik plädiert. In den Akademien ist sie seither allerdings einer im mehrfachen Sinne Effekt-orientierten Pädagogik gewichen. In der Kunstpädagogik treffen wir Annäherungen an eine „Affektpädagogik“ jüngst vor allem in (queer-)feministischen und performativen Kontexten an. Hier geht es zugleich um das Affiziertwerden als Bewegtwerden von und durch Bildungssituationen (B. Settele), und um die Momenthaftigkeit oder Vergänglichkeit von Bildung. Darin werden zeitliche Dimensionen, die eigene Situiertheit in sozialen Kontexten und deren verkörperte Bedingungen von (Ver-)Lernen wichtig. In diesem Blockseminar planen wir, Formen des künstlerischen Lernens, Lehrens und Vermittelns zu entdecken, die von einer (institutions- und gesellschaftskritische) Konzeption von Bildung als Gefühls-, Bewegungs-Erfahrung ausgehen. Wir werden uns einerseits in relevante Theorien zu critical performative pedagogy, affect theory, und embodiment (Deutsch & Englisch) vertiefen. Andererseits besuchen wir gemeinsam Kulturstätten in der Region (Tanzhaus NRW, PACT Zollverein), deren Vermittlungsfokus auf Bewegung, Performance und Körper liegt. Es soll darum gehen, Strategien der Kunstpädagogik experimentell, spielerisch und erfahrungsbasiert in diese Räume zu tragen und sie zugleich für die eigene Praxis durch performative Lernprozesse zu erweitern.