„Magische Vorstellungen finden wir in der frühen Neuzeit in allen lebenswichtigen Handlungssituationen. Wir kennen sie im häuslichen Zusammenleben, im dörflichen Brauchtum und selbst in der Herrschaftsausübung“ (Dülmen 20053, S. 79f.). Zugleich gilt das 18. Jahrhundert als Geburtsstunde der rationalen Vernunft, die religiösen Wunderglauben ebenso wie (volks-)magische Vorstellungen als irrational verbrämte und abzustellen suchte. Anhand intensiver Quellenlektüre werden magische Phänomene in unterschiedlichen Kontexten (Religion, Medizin, Landwirtschaft, Schadensvorbeugung, höfische Welt, Hexenverfolgung etc.) vertiefend betrachtet. Zugleich wird der kritische Umgang mit Primär- wie Sekundärquellen eingeübt und deren Einbettung in den Forschungskontext unternommen. Erwartet wird die generelle Bereitschaft zur intensiven Auseinandersetzung mit anspruchsvollen Quellentexten sowie mit den theoretischen Positionen der einschlägigen Forschungsliteratur. Die Übung versteht sich als eine Ergänzung zur Überblicksvorlesung ‚Geschichte der Frühen Neuzeit‘.