Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und Soziale Entwicklung (SPU-ESE) stellen Lehrkräfte in inklusiven Schulkontexten vor besondere Herausforderungen.

Im nationalen Raum dominieren in diesem Förderschwerpunkt nach wie vor sehr stark Programme, die eher auf eine Verhaltensänderung von Kindern und Jugendlichen abzielen und damit einen reaktiven Charakter aufweisen.

Im Projekt RAISE - Restorative Approaches in Inclusive School Environments wurde ein Fortbildungsprogramm zum Umgang mit Konflikten im inklusiven Unterricht entwickelt, das hierbei einen neuen Weg geht und einen präventiven Ansatz liefert, der Schulen zum professionellen Umgang mit Konflikten im Unterricht befähigt, indem der Schwerpunkt auf dem Aufbau förderlicher pädagogischer Beziehungen im Klassenverband liegt.

Das Seminar setzt an diesem Ansatz an und geht der Frage nach, inwieweit beziehungsorientierte Arbeit eine Chance für die Bearbeitung von Konflikten mit Schüler*innen im SPU-ESE darstellt. Zur Beantwortung dessen, sollen aktuelle behavioristische Verfahrensweisen kritisch hinterfragt und demgegenüber die beziehungsfördernden Methoden diskutiert werden. Hierfür werden wir uns mit den dem Restorative Practices Approach zugrundeliegenden theoretischen Konzepten der Bindungstheorie, psychosozialen Grundbedürfnisse, Scham und Beschämung sowie Kommunikationsfähigkeiten auseinandersetzten.

Nach dieser grundlegenden inhaltlichen Einführung in die Themenstellung werden die Studierenden bei der Planung eines eigenen Forschungsprojektes angeleitet, das sie im Laufe des zweiten Semesters (IV2.1) durchführen und abschließend präsentieren. 

Auf diese Weise sollen die Studierenden als angehende Lehrkräfte unterstützt werden, um Schüler*innen und ihrem als herausfordernd erlebten Handlungsweisen zukünftig professionell begegnen zu können.