Literaturgeschichte als – zugegebenermaßen abstraktes – Schlagwort, aber auch die Erwähnung einzelner Epochen lösen unter Studierenden wie bei Lehramtsanwärter*innen und auch bei so manch erfahrener Lehrkraft ein diffuses Unbehagen und bisweilen sogar strikte Ablehnung aus. Dem gegenüber stehen gesellschaftliche Erwartungen an ‚guten‘ Literaturunterricht und curriculare Anforderungen, etwa in den Bildungsstandards und Lehrplänen, die allerdings jeweils vage bleiben.
Dabei oder gerade deswegen gibt es stichhaltige Gründe, sich den Fragen nach dem Warum, dem Was und dem Wie von Literaturgeschichte im Deutschunterricht zuzuwenden.
Ziel der Veranstaltung ist genau dies: Wir wollen im Seminar klären, welche Anforderungen von curricularer Seite tatsächlich an (angehende) Lehrkräfte herangetragen werden, welche Diskussionen die Literaturdidaktik zur Literaturgeschichtsvermittlung führt und welche Konzeptionen und Vorschläge sie, ganz konkret, unterbreiten kann, wie literaturgeschichtliche Wissensbestände aufgebaut werden können. Beispielhaft werden wir das anhand der literarischen Epoche Vormärz und der Bewegung des Dadaismus untersuchen, nicht jedoch ohne zugleich die Anforderungen und Erfordernisse inklusiven Unterrichtens mitzudenken.
Im Seminar werden wir erprobte Unterrichtsreihen diskutieren, aber auch gänzlich neue Settings und Entwürfe erstellen. Theoretische Fragestellungen sollten Sie also ebenso wenig schrecken wie praktisches Handeln.
- Lehrende(r): Volkmann Christian