Teils ebenso reflexartig wie pauschal abwertend als Schlagermusik abgetan, haben deutschsprachige Liedermacherinnen und Liedermacher in den letzten gut sechs Jahrzehnten eine Vielzahl überzeugender Songs hervorgebracht, die sich grundsätzlich musikalisch, aber auch im engeren Sinne literarisch als festes kulturelles Inventar etablieren konnten. Ob „Über den Wolken“ oder „König von Deutschland“, viele dieser Songs haben allein über ihre eingängigen Titel den Eingang in die Populärkultur gefunden. In die Schule, zumindest in den Deutsch- und speziell in den Literaturunterricht finden sie jedoch eher selten Eingang. Macht es dabei nicht gerade hier besonderen Sinn, diese Songpoetik aufzugreifen? Diese und andere Fragen stellt sich das Seminar, das sich zum Ziel setzt, die zugehörigen Potenziale für das literarische Lernen unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen und Erfordernisse inklusiven Unterrichtens zu eruieren und praktisch auszuformulieren. Dabei spannen wir einen Bogen, der von konkreten Biografien und Songs über kulturhistorische Bezugnahmen, von literatur - und medienwissenschaftlichem sowie -didaktischem Grundlagenwissen bis hin zu inklusionspädagogischen Fragestellungen und praktisch zu erprobenden Unterrichtssettings reicht.