Die Vorlesung ist den Ozeanen, maritimen Räumen und globalen Transferzonen und ihrer Wahrnehmung in der Kunst seit der Neuzeit bis in die Gegenwart gewidmet. Mit der Differenzierung kartografischer und nautischer Methoden, instrumenteller und schiffbaulicher Verfahren verändern sich auch die Parameter der räumlichen Vorstellung, Erschließung und bildlichen Erfassung ebenso wie die maritimen Bedingungen und Praktiken der Grenzziehung und Expansion, globalen Waren- und Wissenstransfers, Bewegung und Migration. Die künstlerische Wahrnehmung der See, des Mediums wie auch seiner Beschaffenheit und Veränderlichkeit, der Blick in Räume und auf Orte, Nähe und Ferne, auf Eigenes und Anderes sind diesen Prozessen in gleichem Maße geschuldet wie vice versa die künstlerische Praxis und Ästhetik diese über die Zeit beeinflussen. Die Ausgangspunkte der Vorlesungsreihe liegen in transdisziplinären Zugängen zu jenen maritimen Phänomen und Räumen, in denen Wissensmodelle und deren Anwendung spezifische Formen von Bewegung und globalem Transfer, Kulturtechniken und Verfahren ausbilden. Die visuelle Wahrnehmung und künstlerische Produktion bestimmen sie ebenso nachhaltig wie deren theoretische Fundierung. Über ausgewählte Themenfelder und in selektiven Zeitschnitten von der Neuzeit bis in die aktuelle Gegenwart werden Schnittbereiche zwischen Raumtheorie und Kunstgeschichte/ -wissenschaft, Seefahrt- und Wissenschaftsgeschichte, zwischen Kartografie und Ästhetik, Nautik und künstlerischer Wahrnehmung, Instrumentenbau, Mechanik und Kulturtechniken medienübergreifend mit transkulturellem Fokus betrachtet und Fragestellungen aus postkolonialer Perspektive aufgeworfen.