Liberale Demokratien stehen unter Druck. Zum einen waren oder sind in vielen Ländern, etwa Ungarn, Polen, Venezuela, aber auch in den USA und Brasilien illiberale, teils autoritäre Parteien und Bewegungen an der Regierung. Oftmals führt dies zum dauerhaften Rückbau von Gewaltenteilung, Verfassungsgerichtsbarkeit und Bürgerrechten. Zum anderen werden wählerseitig auch in etablierten Demokratien illiberale Politikangebote nachgefragt. Dies drückt sich insbesondere in den teils hohen Wahlergebnissen populistischer Parteien aus, beispielsweise in der Bundesrepublik Deutschland, den Niederlanden oder Frankreich. Und selbst dort, wo populistische Parteien selbst nicht an der Macht sind, üben sie Einfluss auf den politischen Diskurs aus.

Das Seminar behandelt die Facetten des Illiberalismus in vergleichender, empirischer Perspektive. Im Mittelpunkt werden dabei die folgenden Fragen stehen: 

  1. Welche Formen des Illiberalismus gibt es und wie unterscheiden sich Autoritarismus, Populismus und andere Phänomene voneinander? 
  2. Aus welchen Gründen sind illiberale Parteien bei Wahlen erfolgreich? 
  3. Welche Auswirkungen hat die Regierungsbeteiligung illiberaler Akteure? 
  4. Welche Gegenstrategien stehen den Parteien des Verfassungsbogens zur Verfügung und welche sind aus deren Perspektive (nicht) Erfolg versprechend?