Karlstadt, Müntzer, die Täufer, Spiritualisten, Unitarier – sie alle sonderten sich von den ‚großen‘ Reformatoren und den mit ihnen verbündeten Obrigkeiten ab oder wurden von ihnen ins Abseits gedrängt, wo sie ihre Vorstellungen einer „konsequenten Christianisierung“ (Gottfried Seebaß) weiterverfolgten. In der Forschung werden sie immer noch gerne unter dem Begriff der „Radikalen Reformation“ zusammengefasst, wenngleich diese Kategorisierung nicht unproblematisch ist. Das SE bietet Gelegenheit, konzeptionelle Fragen zu diskutieren; es führt quellennah an ausgewählte Exponenten und Gruppen heran und vermittelt Anregungen für eine (kritische) Auseinandersetzung mit dem nonkonformen Erbe der Reformation.