Die theoretische Perspektive auf Kommunikation und Handeln bestimmt grundlegend, wie wir Sozialität verstehen und auffassen. An der Geschichte des Handlungsbegriffs (von Weber, Schütz, Habermas, Luckmann etc.) lässt sich aufzeigen, dass sich das Verständnis von Handeln zunehmend verändert hat und wissenschaftliche Strömungen und gesellschaftliche Entwicklungen mitreflektiert. Mit dem (Grund)Begriff des „kommunikativen Handelns“ wird im Seminar eine spezifische Lesart des Handlungsbegriffs diskutiert und analysiert, die auf dem „kommunikativen Konstruktivismus“ (Keller et al. 2013; Knoblauch 2017) aufbaut. Gemeinsam erarbeitet werden im Seminar zunächst die theoretischen und begrifflichen Grundzüge des Kommunikativen Konstruktivismus, die im weiteren Verlauf in Bezug zu einigen zeitgenössischen Theorieströmungen (u.a. Praxis, ANT) gesetzt werden. Davon ausgehend soll schließlich die empirische Anwendung des Konzeptes des kommunikativen Handelns anhand ausgewählter Studien (u.a. zu Gewalt, Körperwissen im Sport, Wissenschaftskommunikation) veranschaulicht und vor dem Hintergrund seiner Aussagekraft reflektiert werden.