Die computergestützte Lösung der Maxwell-Gleichungen spielt eine immer wichtigere Rolle. Die sukzessiven Verbesserungen, sowohl in der Computertechnologie als auch bei den numerischen Algorithmen selbst, tragen dazu bei, dass heutzutage sehr viele Elektromagnetik-Probleme aus der Praxis gelöst werden können.

Die „virtuelle Optimierung" mit Hilfe eines Computers ist sehr viel kostengünstiger und effizienter als das traditionelle Vorgehen mittels Bau und Prüfung von Prototypen-Reihen.

Computational Electromagnetics wird inzwischen für den Entwurf von vielen elektromagnetischen Geräten und Systemen verwendet, die sich in allen Sparten der Elektrotechnik wiederfinden, zum Beispiel: Mobil-Telefonie, Satelliten-Kommunikationstechnik, elektrische Maschinen (Motoren, Generatoren und Transformatoren), medizinische Bildgebungssysteme, Mikrowellen-Schaltungen und -Antennen, optische Komponenten, Radarsysteme, Streuungsprobleme und die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV).

Der Kurs Computational Electromagnetics 2 (CEM-2) hat zwei wesentliche Ziele:

  • Die Vermittlung von notwendigen theoretischen Kenntnissen über die wichtigsten Methoden zur numerischen Lösung von elektromagnetischen Feldproblemen, namentlich die Finite-Differenzen Methode (FDM, auch Finite Differenzen im Zeitbereich, engl. Finite-Difference Time-Domain, FDTD) und die Finite-Elemente Methode (FEM).
  • Die praktische Implementierung der thematisierten Methoden und Algorithmen am Rechner. Dies soll mittels MATLAB™ (alternativ Python) erfolgen, da die weitverbreitete Programmierumgebung bereits viele nützliche Funktionen bereitstellt, insbesondere für die Lösung linearer Gleichungssysteme, aber auch im Zusammenhang mit der Visualisierung der numerisch berechneten Felder.

Der CEM-2 Kurs basiert auf dem einführenden Buch zum Thema Computational Electromagnetics von Thomas Rylander, Par Ingelström und Anders Bondeson.
 
Zum Ende des Semesters sollen die Kurs-TeilnehmerInnen das Erlernte anwenden und ein „eigenes" Elektromagnetik-Problem mittels MATLAB™-Implementierung lösen. Diese Programmiertätigkeit kann in kleinen Gruppen erfolgen und wird thematisch individuell angepasst. Die Bearbeitung dieses Computer-Projektes und dessen Präsentation ist die Prüfungsleistung.