Die Bemühungen, bisher wenig erreichte Adressat*innen für Weiterbildung zu gewinnen, sind zuletzt erheblich verstärkt worden. In diesem Zusammenhang wird vermehrt auf den Ansatz der „aufsuchenden Bildungsarbeit“ zurückgegriffen, dessen Wurzeln u.a. in der Befreiungspädagogik Paolo Freires gefunden werden können. Dabei gewinnen Elemente wir Sozialraum- und Lebensweltorientierung, die Berücksichtigung neuer Lernorte, das Einbeziehen sog. Schlüsselpersonen, der Aufbau interdisziplinäre Kooperationen und Netzwerke an Bedeutung; die typische „Komm-Struktur“ wird durch eine „Geh-Struktur“ ergänzt und manchmal auch ersetzt. Auch in der politischen Bildungsarbeit wird das Konzept zunehmend aufgegriffen; verstärkt kommen diese Ansätze zudem im Bereich der Grundbildung zum Tragen, etwa in der Alphabetisierungsarbeit und finanziellen Grundbildung. 

Im Seminar wird in das Konzept der „aufsuchenden Bildungsarbeit“ mit besonderem Blick auf die politische Bildung eingeführt. Geplant ist dabei auch, Praxisprojekte aus dem Bereich der politischen und lebensweltorientierten Grundbildung, die mit diesem Ansatz arbeiten, kennenzulernen, ggfs. auch durch Exkursionen. Die Veranstaltung ist auch anrechenbar für das Modul 10 (Vertiefende Studien).