Begleitendes Tutorium zur Vorlesung "Einführung in die Theoretische Philosophie". Dienstags 12-14 Uhr.

Beigleitendes Tutorium zur Vorlesung "Einführung in die Theoretische Philosophie"

Montag 12-14 Uhr

Diese Vorlesung dient der Präsentation und Erörterung von Grundbegriffen und zentralen Themen der Praktischen Philosophie (insbesondere der Handlungstheorie, der Metaethik, der normativen Ethik, der angewandten Ethik, der Rechtsphilosophie und der politischen Philosophie) sowie der wichtigsten historischen Entwicklungen in diesen Bereichen.


In dieser Veranstaltung soll fortgeschrittenen Studierenden, DoktorandInnen und HabilitandInnen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Projekte vorzustellen und zu diskutieren. Außerdem sollen nach Absprache mit den TeilnehmerInnen zentrale Texte der Praktischen Philosophie diskutiert werden – in diesem Semester vermutlich Sidgwicks Methods of Ethics und neuere Texte zum Utilitarismus.

 Themenvorschläge für zu erörternde Fragen und Texte sind ebenso wie Vorschläge für eigene Projektvorstellungen jederzeit willkommen.

Mit dieser Überblicksveranstaltung wird auf den Wunsch Studierender reagiert, einen Überblick über wesentliche Stationen der antiken Philosophie zu erhalten. Die auf Probleme der Praktischen Philosophie zentrierte Darstellung wird Sophistik und Sokratik, die Philosophie Platons und Aristoteles  sowie die Philosophie des Hellenismus, also Epikureismus und Stoa, umfassen, abschließend auch auf Patristik und die „Consolatio Philosophiae“ des Boethius als Übergang von der Antike zum Mittelalter eingehen.

Auch zu dieser Veranstaltung können Hausarbeiten geschrieben, und es können im Anschluss an sie mündliche Prüfungsthemen vereinbart werden – da es sich allerdings um eine Überblicksveranstaltung mit Vorlesungselementen handelt, sollten Sie sich darauf einstellen, dass Sie in beiden Fällen die Themen selbständig für den jeweiligen Prüfungskontext zu vertiefen bereit sein müssen.  

Peter Strawsons in der Tradition der angelsächsischen Gefühlsethiken stehender und erstmals 1962 erschienener Aufsatz „Freedom and Resentment“ gilt als Meilensteil in der Debatte um Willensfreiheit, da Strawson hier eine neue Variante des Kompatibilismus vertritt, der zufolge die Annahme von Freiheit und Verantwortlichkeit als „Bezugsrahmen“ interpersonaler Haltungen resistent gegenüber Widerlegungen durch den Determinismus ist. Er hat darüber hinaus eine intensive Debatte um die Normativität persönlicher Beziehungen und die Begründbarkeit von Tadel und Vorwurf und informellen Sanktionierungen einerseits und Entschuldigungen und Verzeihen andererseits ausgelöst. – In diesem Seminar soll, ausgehend von Strawsons Text, die Entwicklung der Debatte um Willensfreiheit, Übelnehmen, Tadeln und Verzeihen anhand einschlägiger, vorwiegend englischsprachiger Texte diskutiert werden. 

Die erstmals 1979, mittlerweile in 8. Auflage erschienenen Principles of Biomedical Ethics von T. Beauchamp und J. Childress sind ein Klassiker und Standardwerk der Bioethik. Die Autoren entwickeln einen „4 Prinzipien Ansatz“, dem zufolge vier konsensfähige Prinzipien mittlerer Reichweite – die Prinzipien des Wohltuns, der Nichtschädigung, der Autonomierespektierung und der Gerechtigkeit – zur Identifikation und Lösung medizinethischer Probleme dienen sollen. Dieser Ansatz wird auf konkrete medizinethische Probleme, insbesondere auf Fälle eines Konflikts zwischen (z.B.) Autonomierespektierung und Wohlwollen angewendet. In diesem Seminar sollen sowohl Fragen der Begriffsexplikation – etwa in Bezug auf das Verständnis des Autonomiebegriffs – als auch methodische Fragen angesichts der Notwendigkeit der Spezifikation der vier Prinzipien bei ihrer Anwendung auf den Einzelfall sowie konkret inhaltliche Fragen in Bezug auf die  Bewertung der jeweiligen medizinethischen Konfliktfälle diskutiert werden.