Aktuelle gesellschaftlichen Entwicklungen gehen mit einer zunehmenden Vernetzung der Welt einher. Ob globale Waren- und Finanzströme oder die Vernetzung über soziale Medien oder digitale Plattformen, Netzwerke stellen ein zentrales Ordnungsprinzip der Gegenwartsgesellschaft dar. Zugleich zeigt die aktuelle Pandemie auch die Gefahren und Risiken globaler Vernetzung. Prozesse der globalen Vernetzung werden von Viren begleitet, seine sie digital oder biologisch.

Das Seminar „Vernetzte Gesellschaft“ möchte diese aktuelle gesellschaftlichen Entwicklung analysieren. Neben grundlegenden theoretischen Zugängen werden empirische Einzelfallstudien und kritische Ansätze diskutiert. Die Teilnehmer*nnen sollen lernen, diese Entwicklung in ihren spezifischen historischen, sozio-technischen und kulturellen Kontext einzuordnen. Durch die Lektüre und Diskussion technischer Beschreibungen, theoretischer Ansätze und empirischer Fallstudien soll die Formulierung eigenständiger und kritischer Positionen zu aktuellen Entwicklungen der Vernetzung ermöglicht werden. Themenschwerpunkte liegen in diesem Seminar u.a. auf der Veränderung von Individualität und sozialen Beziehungen durch Vernetzung in sozialen Medien, auf der ökonomischen und staatlichen Überwachung (z.B. in tracking apps), auf Visionen und Kritiken an der Vernetzung der Welt. Zugleich soll das Seminar den Versuch machen, aktuelle Entwicklung der Covid19 Pandemie zu reflektieren.