Selbständige sind wichtiger Bestandteil des Wirtschaftssystems und der Anteil selbständig ausgeübter Erwerbsarbeit ist in Deutschland seit den 1990er Jahren angewachsen. Als Unternehmer schaffen Selbständige Arbeitsplätze für sich selbst und andere, fördern den Wettbewerb und beleben so die Wirtschaftslandschaft. Darüber hinaus bilden Gründungen Ansatzpunkte für Kooperationen und neue Geschäftsbeziehungen entlang der Wertschöpfungskette. Somit kann selbständige Erwerbsarbeit positive Effekte für die wirtschaftliche Entwicklung haben. Andererseits wird gerade im Zuge steigender Zahlen von Solo-Selbständigkeit darüber diskutiert, inwieweit hier prekäre Erwerbssituationen entstehen, die nicht einem unternehmerischen Impuls, sondern gewandelten Marktbedingungen entsprechen.

Im Seminar sollen alte und neue Formen von Selbständigkeit aus einer soziologischen Perspektive betrachtet werden. Dazu gehört neben der Analyse der quantitativen Verbreitung von selbständiger Erwerbsarbeit auch die Berücksichtigung der soziokulturellen Hintergründe sowie der Arbeits- und Lebenszusammenhänge von Selbständigen sowie die gewandelten, hybriden Konstellationen in denen selbständiger Arbeit nachgegangen wird.