Hauptseminar: Gewalt in Südosteuropa –Vom Berliner Kongress bis zum Ersten Weltkrieg

Do. 14-16 Uhr

Kommentar: In der populären Wahrnehmung herrschen ebenso wie in Teilen der Geschichtswissenschaft Bilder vor, die den südosteuropäischen Raum als besonders gewaltaffin beschreiben. Ausbrüche von Massengewalt und ethnische Säuberungen angefangen mit den Balkankriegen (1912/13) bis zu den Jugoslawienkriegen Ende der 1980er Jahre werden als Bestätigung des Stereotyps vom „Pulverfass Balkan“ bemüht. Ziel des Seminars ist es, Ausmaß, Formen und Folgen des Gewaltphänomens in Südosteuropa im 20. Jahrhundert zu untersuchen. Dabei werden klassische und neuere Ansätze zur Erforschung der kollektiven Gewalt herangezogen und anhand von Beispielen (u.a. Balkankriege, Umsiedlungsaktionen, Bevölkerungsaustausch, Pogrom, Freischärlertum) des 19. und 20. Jahrhunderts diskutiert.

Literatur:

Jürgen Elvert: Der Balkan. Eine europäische Krisenregion in Geschichte und Gegenwart, Stuttgart 1997.

Bernhard Chiari / Gerhard P. Gross: Am Rande Europas? Der Balkan: Raum und Bevölkerung als Wirkungsfelder militärischer Gewalt, München 2009.

Holm Sundhaussen und Michael Riekenberg (Hr.): Politische und ethnische Gewalt in Südosteuropa und Lateinamerika, Köln, Weimar, Wien 2001.

Bemerkung:

2-Fach-Bachelor

BA Lehramt HRSGe

BA Lehramt GyGe

MA Lehramt HRSGe

MA Lehramt GyGe

2-Fach-Master (Geschichte)

Vertiefungsmodule

Neuere und Neueste Geschichte