Das Seminar ist als interdisziplinäre Veranstaltung konzipiert, die die Perspektiven von Schrift-, Variations- und Medienlinguistik mit der Perspektive der Germanistischen Mediävistik zusammenbringt und auf einen Gegenstand gemeinsamen Interesses bezieht. Thema des Seminars ist das Spannungsverhältnis von geschriebener und gesprochener Sprache, von Varianz durch mündliche und schriftliche Überlieferung, von nähesprachlich und distanzsprachlich konzipierten Texten in Geschichte und Gegenwart. Fragen sprachlichen Wandels - von historischen Sprachstufen bis zum Gegenwartsdeutschen, von mittelalterlichen Handschriften bis zur Sprachverwendung in sozialen Medien - werden dabei ebenso behandelt wie Fragen der Gestaltung sprachlicher Äußerungen in Abhängigkeit von Kontextfaktoren. Die im Seminar behandelten theoretischen Konzepte werden durch gemeinsame Analysen vertieft und unter einer interdisziplinären Perspektive diskutiert. Dabei werden auch die unterschiedlichen methodischen Zugänge von Linguistik und Mediävistik in Hinblick auf Synergieeffekte zwischen den germanistischen Teilfächern reflektiert.