Das Jahr 1672 wird in der landesgeschichtlichen Forschung zum niederrheinisch-westfälischen Raum nicht häufig als ein bedeutendes Datum erwähnt. Dabei wurden im Religionsvertrag zwischen dem protestantischen Kurfürsten von Brandenburg und dem katholischen Herzog von Pfalz-Neuburg grundlegende Einigungen erzielt, die ein Zusammenleben von Menschen verschiedener Konfession ermöglichen sollten. Im Hauptseminar wird die Entstehung dieses Einigungswerks beleuchtet. Zudem wird der mittelfristige und langfristige Erfolg im Blickpunkt stehen. Gegenstand ist somit auch der multikonfessionelle Alltag von Menschen in der Frühen Neuzeit.

Lit.: Klaus Jaitner: Die Konfessionspolitik des Pfalzgrafen Philipp Wilhelm von Neuburg in Jülich-Berg von 1647–1679. Münster 1973; Harm Klueting: Der westfälische Frieden als Konfessionsfrieden im rheinisch-westfälischen Raum, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 71 (1999), S. 21–50.