Schülerinnen und Schüler sehen an Schulen oftmals nicht genügend Beteiligungsmöglichkeiten, wie eine Studie der Bertelsmann Stiftung (2019) zeigt. Jedoch sollen sich SuS zu mündigen Bürgerinnen und Bürger entwickeln, die in der Lage sind, unsere Gesellschaft mitzugestalten (siehe Bildungsagenda 2030 der UNESCO). Bildungsorte wie Schule und Museum stehen somit in der Verantwortung, dass Heranwachsende das Bewusstsein entwickeln, mit ihrem Handeln und ihren Haltungen Dinge beeinflussen zu können. Wenn Lehr- und Lernkulturen partizipatorisch gestaltet werden, sind alle Beteiligten zufriedener und motivierter. Im Kunstunterricht gehören freiere Arbeitsformen vielerorts bereits zum Alltag, hier können Schülerinnen und Schüler über Inhalte, Methoden und Lernwege mitbestimmen. Wie wird hier mit dem Spannungsfeld von Lehrplänen und Curricula und einer freien Vermittlung von Kunst und Kreativität umgegangen? Welche Beteiligungsformate und ästhetische Teilhabe-Zugänge gibt es für Klassen? Wie kann eine kreative Unterrichtspraxis aussehen, damit Schülerinnen und Schüler Selbstwirksamkeit im Unterricht entwickeln? Das Seminar diskutiert Definitionen von Teilhabe und zeigt Kriterien und Vorbilder für eine gelingende Partizipation auf. Dabei werden auch Beispiele aus dem Bereich der Kunstvermittlung exemplarischer Museen herangezogen. Ziel ist es, Formate der Mitentscheidung und -gestaltung von Kindern als pädagogische Herausforderung zu verstehen und Ideen für die eigene Vermittlungspraxis zu entwickeln.
Das Seminar wird als Vorbereitung auf das Praxis-Semester für Master-Studierende angeboten. Am Semesterende findet eine erste Annäherung an mögliche Forschungsfragen für das Praxis-Semester statt. Das Seminar kann nicht bereits im Bachelor-Studium vorgezogen werden.- Lehrende(r): Maren Ziese