Gegeben werden soll ein Überblick zu den diversen Konfliktfeldern der Französischen Revolution. In diesem Rahmen wird zentral die Frage gestellt, inwieweit der bereits von Zeitgenossen gebrauchte Begriff des Terrors im Revolutionskrieg diesen Auseinandersetzungen gerecht wird. Darüber hinaus soll näher untersucht werden, inwieweit die sogenannten Koalitionskriege, in denen es um die Machtrivalitäten zwischen Frankreich (erst als Republik und dann als Kaiserreich) gegen europäische Nachbarn ging, sich mit dem Geschehen im Reich vernetzten. Frankreichs Soldaten hielten dort in der Periode von 1792 bis 1814 zahlreiche Gegenden dauerhaft erobert. Viele Städte am Niederrhein und im Ruhrgebiet, wie Moers (1794-1814) oder Essen (1806-1813), wurden auf der Schwelle vom 18. zum 19. Jahrhundert von französischen Revolutionstruppen besetzt gehalten. Satellitenstaaten entstanden oder diese Territorien wurden Frankreich einverleibt.

Ziel des Seminars ist, genaue Erkenntnisse über das Alltagsleben und die Verhaltensweise sowohl von Einheimischen als auch französischen Emigranten in den okkupierten Gebieten zu gewinnen. Deshalb wird einer der Schwerpunkte der Blick auf die Personengruppen sein, die vor der Anarchie der Jakobiner (1792-1794) von Frankreich in die grenznahen deutschen Territorien flüchteten.  Entweder kehrten diese Vertriebenen in ihre Heimat zurück oder sie verblieben im Exil (bis 1815). Diese Veranstaltung zur Spätphase der Frühen Neuzeit schließt an die im letzten Wintersemester gehaltene Übung zur Vorlesung (über Geisteshaltungen aus der Aufklärung in der Französischen Revolution) an. Sie kann jedoch ebenso von thematischen Neueinsteigern belegt werden.