Literarische Entwürfe vom Schäfer- und Hirtenleben zeichnen vor allem ein Gegenbild zur sozialen und politischen Wirklichkeit: fern vom undurchsichtigen Treiben an den Höfen und Machtzentren, fern von Krieg und Hunger, von Gewalt und Krankheit. Solch utopische und pazifistische Glücksverheißungen lassen sich in ihren literarischen Ursprüngen bis in die Antike zurückverfolgen (Theokrit, Vergil), haben aber auch in der Gegenwartsliteratur (Durs Grünbein, Marion Poschmann) Arkadien nicht in Vergessenheit geraten lassen.

Das Seminar möchte vor allem an zentralen Texten der Barockliteratur (Opitz, Harsdörffer, Klaj, Zesen) die vielgestaltige Schäferdichtung der Zeit erschließen, denn die Bukolik zeichnet sich nicht zuletzt durch eine Vielfalt der Gattungen aus (Schäferroman, Ekloge, Schäferspiel). An Beispielen von Geßner, Klopstock und Goethe soll diskutiert werden, inwiefern die deutschsprachige Literatur im Kontext der europäischen Bukolik Anschluss gefunden hat.


Die zentralen Texte werden digitalisiert zur Verfügung gestellt.

Lektüreempfehlung zur Einführung: Johann Wolfgang Goethe, Die Laune des Verliebten