Das Berlin der 1920er Jahre wurde wohl kaum in einem anderen literarischen Werk so wirkmächtig literarisch festgehalten wie in Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz (erschienen 1929). Die Geschichte von Franz Biberkopf, erst jüngst wieder verfilmt als Schicksal des afrikanischen Flüchtlings Francis, zeigt Döblin als Autor eines Großstadtromans auf der Höhe der Zeit: Vielfache Wechsel der Erzählperspektiven bis hin zum inneren Monolog, Montagetechnik, Mythologie und Heilsgeschichte, intertextuelle Anspielungen und medizinisches Fachwissen eröffnen einen facettenreichen Blick auf den Berliner Osten im Großstadtroman. In Detailanalysen soll so im Seminar eines der wichtigsten Werke deutschsprachiger Literatur im 20. Jahrhundert erschlossen werden und in gemeinsamer Lektüre die von der Forschung vorgelegten Deutungsansätze aufbereitet werden. Ausblicke auf Verfilmungen (unter der Regie von Piel Jutzi, Fassbinder und Burhan Qurbani) beschließen das Seminar.
Der Roman sollte zu Beginn des Seminars gelesen sein. Bitte schaffen Sie sich folgende Ausgabe an: Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Frankfurt a.M.: Fischer 2013.
- Lehrende(r): Franz Fromholzer