Die spannungsreiche Beziehung von evangelischer Kirche und Judentum in Deutschland kulminiert gleichsam im 20. Jahrhundert im Blick auf Höhen und Tiefen. Die Pflege antijüdischer Ressentiments und das überwiegende Schweigen zur nationalsozialistischen Rassepolitik auf der einen, der Beginn eines christlich-jüdischen Dialogs und die theologische Neubewertung des Judentums nach 1945 auf der anderen Seite markieren beispielhaft die Kontraste dieser Geschichte. Im SE werden signifikante beziehungsgeschichtliche Stationen untersucht. Ziel ist es, einen Beitrag zur Beantwortung der Frage zu leisten, wo evangelische Kirche und Judentum in ihrem Verhältnis zueinander heute stehen.