Die Verflechtung sozialer, politischer und wirtschaftlicher Verhältnisse über nationalstaatliche Grenzen hinweg ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend Normalität geworden und berührt heute alle Politikfelder. Prozesse der Globalisierung und Transnationalisierung sind dabei von umfassenden Spannungen und Widersprüchen geprägt, teilweise werden auch neue Tendenzen zur De-Globalisierung vermutet. Ansätze des Regierens jenseits des Nationalstaats sind fragmentiert und stehen vor grundlegenden normativen Herausforderungen.

Das Seminar widmet sich folgenden Fragen: Was ist Globalisierung? Welche wesentlichen Globalisierungsprozesse gab und gibt es? Welche politischen Phänomene sind damit verbunden? Wie können wir Macht, Herrschaft und Autorität transnational verstehen und welche Ansätze des grenzüberschreitenden Regierens gibt es? Welche normativen Fragen ergeben sich für demokratische Politik?

Das Seminar bietet eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Globalisierungsforschung. Es vermittelt wesentliche theoretische Ansätze, Analysekonzepte und eine Vertiefung ausgewählter Problemstellungen. Studierende sollen in die Lage versetzt werden, Prozesse des globalen und transnationalen Regierens zu analysieren und kritisch zu reflektieren. Neben einigen grundlegenden Theorien und Konzepten widmet sich das Seminar ausgewählten Problemen und Politikfeldern, insbesondere der Rolle transnationaler Unternehmen in der Globalisierung und damit verbundener Herausforderungen für Umwelt- und Klimapolitik sowie Arbeits- und Menschenrechte in transnationaler Perspektive.